Der Iran ist ein Land der Berge. Sonntagsausflügler fahren von Teheran per Gondelbahn direkt zum Bergrestaurant, Nomaden ziehen mit ihren Schafen in karge Höhen, Bergsteigende organisieren sich in Kletterclubs. Kurz: Die Iraner und Iranerinnen sind – ähnlich wie die Schweiz – ein kulturell von Bergen geprägtes Volk. Bis hin zum Gründungsmythos Persiens auf dem Berg Damavand oder dem weisen Vogel Simurgh, der laut persischer Mythologie hinter den sieben Tälern wohnt. An jenem Ort, wo auch die Wahrheit zu finden ist.
Als Fotografin und Alpinistin reiste ich immer wieder in die Berge Irans. Gemeinsam mit Einheimischen stieg ich auf Gipfel, fand offene Türen in Bergdörfern, traf Nomaden und hörte ihre Geschichten.
Meine Bilder und kurzen Videos erzählen von Menschen und Bergen und sind allen Iranern und Iranerinnen gewidmet, die in den Bergen Abenteuer oder Alltag leben und wissen, dass der Wind weder Grenzen noch Konventionen kennt.
Über das verbindende Element der Berge bringe ich uns Schweizern und Schweizerinnen ein Land näher, das wir meist nur aus den Nachrichten kennen und das so ganz anders ist. Und setze damit um, worum mich der ältere Mann namens Qassem in einem abgelegenen Dorf im Dena-Gebirge gebeten hat: nach Europa zu gehen und den Leuten in meinem Land zu erzählen, «dass Iraner und Iranerinnen keine Schurken sind, sondern ganz einfach nette Menschen wie du und ich».
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